Menschenrechtsverletzungen im Südosten der Türkei

|REUTERS 10.3.2017| Im überwiegend kurdischen Südosten der Türkei ist es nach Erkenntnissen der Vereinten Nationen zwischen Juli 2015 und Dezember 2016 zu massiven Menschenrechtsvereltzungen gekommen. Es seien rund 2000 Menschen getötet, ganze Gemeinden dem Erdboden gleichgemacht worden, heißt es in einem Bericht des UN-Hochkommissars für Menschenrechte. 500.000 Menschen, überwiegend Kurden, seien aus ihren Häusern und Wohnungen vertrieben worden.

Als Beispiel für Menschenrechtsverletzungen wird in dem Bericht ein Vorfall von Anfang 2016 in der Stadt Cizre genannt. Dort seien bis zu 189 Menschen wochenlang in Kellern ohne Wasser, Lebensmittel und medizinische Betreuung eingeschlossen gewesen. Die Menschen seien schließlich bei einem durch Beschuss ausgelösten Feuer ums Leben gekommen.

Die Türkei verweigerte dem Bericht zufolge den Ermittlern die Einreise. Menschenrechtskommissar Zeid Ra’ad al Hussein erklärte, das Land bestreite die Vorwürfe. Er verlangte eine unabhängige Untersuchung. Es scheine, dass die Türkei in keinem von Hunderten Fällen unrechtmäßiger Tötung Ermittlungen aufgenommen habe.

Hier ist die vollständige englische Version des UN-Berichtes: